Einen knappen Monat vor der Konfirmation ging es für unsere Hauptkonfirmanden auf Fahrt nach Berlin. Gemeinsam mit 5 Teamern, unserer Diakonin, Frau Teschner, und mir starteten 16 Konfirmand/inn/en an einem Freitagmorgen mit der Bahn, die uns (nach manch aufregendem Hin und Her im Vorfeld) pünktlich und komfortabel nach Berlin brachte. Im Haus des CVJM in der Nähe des Nollendorfplatzes wurden wir freundlich empfangen, legten alles Gepäck ab und schon ging es weiter. Nach ersten Stadtbesichtigungen wurden wir im Jüdischen Museum Berlin erwartet, wo uns 2 kundige Menschen durch das Haus führten. Allein die Begegnung mit dem Reichtum jüdischer Kultur in der Geschichte Deutschlands und dem Versuch der Vernichtung des Judentums im Dritten Reich muss jede Form von Antisemitismus eigentlich unmöglich machen. Danach ging es weiter durch die Stadt, wo es nicht nur das Berliner Schloss / Humboldforum, das Brandenburger Tor oder die Gebäude Unter den Linden zu entdecken gab. Am nächsten Tag bildeten dann der Besuch und die Führung durch das Reichstagsgebäude den thematischen Höhepunkt des Tages. Bei schönstem Sonnenschein lag Berlin unter uns ausgebreitet, als wir zuletzt auf der Dachterrasse und der Kuppel des Gebäudes waren. Danach ging es durch den Tiergarten. Wir besuchten das Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma und das Holocaustdenkmal. Und natürlich gab es auch Freizeit, die bekanntlich für viele beim Shoppen am besten verbracht wird. Abends wurde gesungen, gab es die Andacht und die Auswertungsrunden. Samstags legten die Jugendlichen dabei ihre Konfirmandenprüfung ab, wobei alle zu unserer großen Freude gut vorbereitet und sehr auskunftsfähig waren. Am letzten Tag konnten wir den Gottesdienst im Berliner Dom mitfeiern. Bei der Begrüßung wurden wir als Gruppe sogar namentlich erwähnt. Die Pracht des Hauses spiegelte sich in der aufwendigen und sehr schönen musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes und einer eingängigen Predigt wider. Wir haben in den drei Tagen so vieles erlebt, waren eine wunderbare Gemeinschaft und hatten abends immer die Dachterrasse des CVJM-Hauses mit Blick über Berlin für uns. Und selbst als wir zum Schluss um 2 Minuten unseren Zug nach Hildesheim verpassten, war uns das Glück hold, weil uns der nächste Zug nur 20 Minuten später freundlich mitnahm. Die Fahrt war ein schöner Höhepunkt vor der Konfirmation und hoffentlich ein Anreiz für die Jugendlichen, sich auch weiter in der Gemeinde zu treffen.
Pastor Dr. Ulf Zastrow
